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8. Mai 2013

Der erste Post

Ich möchte diesen allerersten Beitrag hier nutzen, um euch einen kurzen Einblick in meinen Werdegang zum Holzwerker zu geben.

Vorgeschichte:

Alles begann vor vielen Jahren in der Schulzeit mit dem Verlangen nach einer praktischen Beschäftigung und Entspannung neben den Schularbeiten. Ich habe schon immer gerne projekt- und handwerklich orientiert mit meinen Fingern gearbeitet.

Zu Grundschulzeiten war es das Kleben und eher stümperhafte Bemalen von Plastikmodellen. Irgendwann bekam ich zu Weihnachten eine Modelleisenbahn geschenkt und habe begonnnen eine kleine Landschaft für die Schienen zu entwerfen und natürlich auch zu bauen. Aus Platzgründen und nachlassendem Interesse bin ich ein paar Jahre später wieder auf den Plastikmodellbau zurück geschwenkt und habe das Ganze ambitionierter aufgezogen.
Im Allgemeinen bin ich den vielen militärischen Modellen nicht abgeneigt, aber Großsegler haben mich schon immer fasziniert und somit fiel meine Wahl auf den Segelschiffbau. Allerdings musste ich feststellen, dass größere Bausätze meine Fähigkeiten noch überschreiten. Deswegen wurde das erste sorgfältig gebaute Modell der damals neu vorgestellte Airbus A380.

Der Erstling: Airbus A380

Anschließend ging es ins flüssige Element und in rund 300 Stunden entstand die "Alexander von Humboldt", besser bekannt als das ehemalige Becks-Schiff. Ein großer Teil der Arbeitszeit floss in die Eigenproduktion der Segel und die Umsetzung der originalgetreuen Takelage in den vergleichsweise kleinen Bausatz. Ab diesem Zeitpunkt fühlte ich mich fit für die "richtigen" Modelle in größeren Maßstäben.

Alexander von Humboldt: Totale von Steuerbord

Alexander von Humboldt: Achterdeck - Details

Leider musste ich feststellen, dass das Bemalen von tausenden Plastikteilen, teilweise kleiner als Stecknadelköpfe, doch keinen geistigen Ausgleich und die erhoffte Entspannung bringt. Im Gegensatz zu meiner Möbelschreinerei dauert es Jahre, um so einen Bausatz zu vollenden. Selbst wenn man kontinuierlich arbeitet, sind die Fortschritte marginal und manchmal für Unwissende überhaupt nicht zu erkennen. Mit dieser bitteren Erkenntnis habe ich diesem Hobby ein für alle Mal den Rücken gekehrt.


Aber wie bin ich nun in die Holzwerkerei gerutscht?

Wahrscheinlich wird es vielen von euch so oder so ähnlich ergangen sein - man wünscht sich ein Möbelstück, kann es aber käuflich gar nicht oder nur zu Preisen jenseits von Gut und Böse erwerben.

2008 - beim Einzug in meine Wohnung wünschte ich mir ein Hochbett. Leider ließen sich in den üblichen Möbelhäusern die gewünschten Abmessungen mit dem angestrebten Preis nicht in Einklang bringen. Noch beflügelt von der ersten Werkzeuganschaffung für meine Wohnung (ein Makita 18V-Akkuschrauber), beschloss ich den Selbstbau zu wagen. Ich entwarf mit Google Sketchup eine einfache Rahmenkonstruktion mit einem pragmatischen Aufbau zur Sicherung der Matratze. Beim Holzhändler besorgte ich KVH und ließ mir eine Multiplexplatte passend zuschneiden. Zuhause wurde alles mit viel Metall verbunden und für rund 170 Euro Materialkosten stand endlich das ersehnte Hochbett in meinem Schlafzimmer. Selbstverständlich ist es keine hohe Schreinerskunst, mit Schrauben und Stahlwinkeln ein Bett zu bauen, aber ich wusste es damals einfach nicht besser. Schlitz und Zapfen - nie gehört. Holzoberflächen schleifen - wird auch ohne gehen. Kanten brechen - zu mühselig. Holzleim - Schraube geht schneller.

Mein erstes Holzprojekt: Ein Hochbett für meine Wohnung

Ich hatte Blut geleckt und entwickelte ständig neue Ideen für Möbelstücke, die ich in meiner Wohnung gebrauchen könnte. Inzwischen hatte sich zum Akku-Schrauber noch eine Stichsäge gesellt. Es folgten ein paar kleinere Projekte, wie zum Beispiel ein Gewächshaus für die Küche.

Kleines Kräutergewächshaus

Das Woodworker- und später auch das Woodworking-Forum ließen eine Informationsflut auf mich einprasseln, die mir ganz neue Möglichkeiten in der Umsetzung meiner geplanten Projekte lieferte. Ab diesem Zeitpunkt ging es Schlag auf Schlag. Es folgte Projekt auf Projekt und Werkzeuganschaffung auf Werkzeuganschaffung.

Nach inzwischen einigen Jahren der Holzwerkerei kann ich mit Gewissheit sagen, dass ich noch lange nicht am Ende meiner Möglichkeiten angekommen bin und jede Stunde, die ich mit diesem wunderschönen Hobby verbringen darf, genieße.

Ich wünsche uns allen weiterhin viel Vergnügen und unfallfreies Arbeiten bei unserem Hobby!



1 Kommentar :

  1. Servus Tobi,

    ich habe deinen neuen Blog gerade beim Martin auf der Seite entdeckt.
    Ich bin wirklich schon sehr auf deine ersten Projektvorstellungen!
    Viel Spass beim Werkeln und Schreiben. Ist sicherlich eine schönere Abwechslung zum Alltag wie der Modellbau (hab ich auch mal gemacht, lang ist´s her...).

    Gruß,
    Dominik

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